stillzeit.jpg

Zum Glück hat die Natur es so eingerichtet, dass Mütter ihr Neugeborenes von Anfang an mit der am besten geeigneten Nahrung versorgen können. Der Muttermilch.

Die Stillfähigkeit der Frauen liegt bei über 90%. Dies bedeutet über 90% können ihre Kinder mit der Brust ernähren, oder mal ganz klassisch ausgedrückt, sie können den Hunger ihrer Kinder stillen. Nur ein geringer Teil von Frauen kann dies z.B. aufgrund anatomischer Gegebenheiten der mütterlichen Brust, schwerwiegender mütterlicher Vorerkrankung oder wegen kindlicher Erkrankungen nicht.


Brustaufbau

Die Brust besteht aus Binde- und Stützgewebe, Blut- und Lymphgefäßen die in Fettgewebe und Muskeln eingebettet sind. Weiterhin verlaufen auch viele Nervenfasern durch die weibliche Brust.

Es besteht ein so genannter Drüsenapparat in der Brust. Dies sind große Drüsenlappen die durch ein Band voneinander getrennt und in kleinere Drüsenlappen unterteilt sind, an deren Ende sich Milchbildungszellen (auch Milchbläschen genannt) befinden. Innerhalb dieser Zellen findet die eigentliche Milchbildung statt. Die Milch wird dort gesammelt und fließt anschließend über kleine Milchgänge ab, die dann in größere Gänge münden und wird so weiter bis an die Brustwarze transportiert, von wo aus das Kind die Milch mittels Saugvorgang aufnimmt.


Hormone

Zwei Hormone sind maßgeblich beteiligt am Stillvorgang. Zum einen das Milchbildungshormon Prolaktin, das die Milchbildung fördert, und zum anderen das (Milchspendehormon) Oxytozin, das für die Entleerung der Brust und für den Milchtransport sorgt. Das Oxytocin ist auch für den MILCHSPENDEREFLEX verantwortlich. Während das Kind an der Brust saugt werden vom Gehirn Nervenimpulse gesendet die das Oxytocin beeinflussen, und die glatte Muskulatur in der Brust zieht sich zusammen. Milch wird frei gesetzt und beginnt zu fließen.

Dies erkennen Sie häufig daran, dass Ihr Kind ruhiger saugt und geräuschvoll anfängt zu schlucken. Auch an der Muskulatur der Gebärmutter macht es sich bemerkbar, denn sie beginnt sich ebenfalls zusammen zu ziehen und bereitet Ihnen Nachwehen, die Sie auch mal kräftiger verspüren können.


Milcheinschuss

Die Zeit in der die Milch einschießt ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Direkt nach der Geburt versorgt die Vormilch (Kolostrum) das Neugeborene ausreichend, wenn es immer nach Bedarf an die Brust angelegt wird. Dieses regelmäßige Anlegen und das gute Saugen an der Brust sorgen dafür, dass nach ca. 2 bis 4 Tagen viel mehr Milch fließt, der so genannte Milcheinschuss. Die Symptome können auch hier von Frau zu Frau variieren. Manche Frauen bemerken kaum eine Veränderung, andere hingegen klagen über geschwollene und heiße Brüste mit verstrichenen, flachen Brustwarzen. Die Symptome klingen nach einigen Tagen wieder ab. Wichtig hierbei ist das weiter regelmäßige Entleeren der Brust durch Ihr Kind. Auch eine Kühlung der Brust (15 min.) nach dem Stillvorgang bringt Erleichterung. Fragen Sie zu diesem Thema Ihre betreuende Hebamme. Sie wird immer einen guten Rat haben.

Es dauert ca. 6 bis 8 Wochen bis sich das Stillen eingespielt hat. Das liegt daran, dass das Milchbildungshormon Prolaktin in diesen Wochen hauptverantwortlich für die Milchbildung ist. Danach regelt sich die Milchbildung über die Entleerung der Brust.


Bestandteile der Muttermilch

KOLOSTRUM, die Vormilch, hat im Vergleich zur Übergangs- und reifen Muttermilch mehr Eiweiß und weniger Fett. Sie enthält Laktose (ein Kohlenhydrat), Mineralien, Vitamine (ein hoher Anteil an Carotin), Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren.

ÜBERGANGSMILCH entspricht ebenfalls den individuellen Bedürfnissen der Säuglinge. Zwischen den 7. und 14. Tag ändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch. Das Eiweiß sinkt ab und der Fettgehalt sowie die Kohlenhydrate steigen an. Die Konzentration der fettlöslichen Vitamine fällt und die der wasserlöslichen steigen an. Dies wird verständlich, wenn man sich die Bestandteile der REIFEN MUTTERMILCH einmal anschaut.

Nach etwa 10 bis 14 Tagen wird die reife Muttermilch gebildet. Sie besteht zu ca. 88% aus Wasser und zu 12% aus festen Bestandteilen.

Die Muttermilch stellt sich in ihrer Menge und in ihrer Zusammensetzung optimal auf das Kind ein.


HIER erfahren Sie wirklich interessante Dinge über einige Bestandteile der Muttermilch.

Kohlenhydrate

Hauptbestandteil ist die Laktose (ca. 95%). Laktose bringt Energie, sie reguliert den Wasserhaushalt in der Milch, sie unterstützt die Aufnahme und Verwertung von Mineralien, sie sorgt für eine ausreichende Besiedlung des Darms mit Laktobacillus bifidus der ein saures Milieu aufbaut, welches von vielen Bakterien gemieden wird. Ein weiterer schöner Effekt ist der, dass KARIESBAKTERIEN keine Laktose mögen.

MEHRFACHZUCKER findet man in der Kuhmilch nicht. In der Muttermilch machen sie etwa auf 100 ml 0,4 bis 0,6g aus. Diese Mehrfachzucker wirken u.a. auf Epithelzellen in den Atemwegen. Diese binden Bakterien an sich die z.B. für eine Lungenentzündung verantwortlich sind

Der FETTgehalt liegt durchschnittlich bei etwa 3 bis 4mg pro 100 ml. Während der Stillphase verändert sich der Fettgehalt jedoch in der Muttermilch. Die HINTERMILCH (Muttermilch die ca. 5 bis 7 min nach dem Anlegen zu fließen beginnt) ist 5mal fetthaltiger als die VORDERMILCH (Muttermilch die direkt nach dem Anlegen fließt). Künstlich hergestellte Säuglingsnahrung weist einen konstanten Fettgehalt auf.

EIWEISSE liefern ebenfalls Energiereserven, bauen das Immunsystem auf und unterstützen Wachstumsfaktoren und Enzyme. Das Kasein (ein Nahrungseiweiß) in der Muttermilch ist für den Säugling leichter zu verdauen, als das Kasein in der Kuhmilch.

ENZYME wie die Lipase findet man nur in der Muttermilch. Sie unterstützt die Fettverdauung und ist gerade für Frühgeborene besonders wichtig.

WACHSTUMSFAKTOREN UND HORMONE findet man ausschließlich in der Muttermilch. Sie sorgen für ein Reifen von Nerven, Magen-Darm-Trakt, des Immunsystems. Die DELTA SLEEP INDUCING PEPTIDE beeinflussen das Schlaf-Wach Muster.

MINERLSTOFFE UND SPURENELEMENTE wie Natrium, Phosphat, Kupfer, Fluor, Kalzium, Eisen, Zink, Magnesium, Jod, Selen und Mangan sind ebenfalls ausreichend in der Muttermilch enthalten.

Auch VITAMINE wie Vit. K, Vit. D und Vit. A sind zu finden

Es wird deutlich, dass die Muttermilch wirklich ein sehr komplexes Nahrungsmittel ist und kein Grund für den Anhalt besteht Mütter könnten ihre Kinder nicht bis zum 6. Lebensmonat voll stillen.


Schadstoffbelastung

Die heutige Schadstoffbelastung der Muttermilch ist rückläufig. Selbst die WHO empfiehlt ein sechsmonatiges Stillen von Säuglingen, da Vorteile und Nutzen der Muttermilch ein Risiko bei weitem übersteigen.


Vorteile des Stillens

Für die Mutter bedeutet dies, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt schneller zurückbildet und der Wochenfluss schneller versiegt. Die Mutter nimmt leichter ab.

Bei einer Stilldauer von mind. 3 Monaten vermindert sich das Risiko von BRUSTKREBS in der Postmenopause um 50% (British Medical Journal 307:17-20,1993). Das Risiko epithelialen EIERSTOCKKREBS zu bekommen verringert sich mit jedem über 2 Monate gestillten Kind um 25% (International Journal of Epidemiology 22/2 192-197,1993).

Selbst positive Auswirkungen auf den Osteoporoseverlauf, oder Multiple Sklerose wurden festgestellt.

Für Ihr Kind hat das Stillen noch mehr Vorteile.

  • Aufbau des körpereigenen Immunsystems
  • Förderung der Gehirnentwicklung
  • Stillen beeinflusst spätere Essgewohnheiten
  • Stillen wirkt dem plötzlichen Kindstod, Sehschwächen, akuten Atemwegserkrankungen, Ohreninfektionen, Harnwegsinfektionen, Zahnfehlstellungen und Karies entgegen. (New Zealand Medical Journal 104.71-76, 1991 American Journal of Clinical Nutrition,44: 690-697, 1986 International Journal of Epidemiology, 18:918-925,1989 Journal of Pediatrics 91/5: 867-872 ,1993 Journal of Pediatrics 120/1: 87-89, 1992 American Journal of Preventive Medicine 3 / 4: 227-232, 1987 Deutsche Zahnärztliche Zeitung 41: 1038-1042, 1986)
  • Allergien werden nicht unbedingt durch das Stillen verhindert, aber es beeinflusst den Verlauf einer Allergie und auch das Maß in der sie auftritt.

Allgemeine Vorteile sind

  • es spart Geld, da Muttermilch immer zu Verfügung steht, sie ist optimal dosiert und hat eine ideale Temperatur. Jegliche Anschaffungen für das Zubereiten von künstlicher Nahrung sind überflüssig.
  • Einen Beitrag zur Umwelt leisten Sie auch, denn unnötige Verpackungsmaterialien entfallen.
  • Stillen beugt kindlichen und mütterlichen Erkrankungen vor und entlastet so das Gesundheitssystem.
  • Außerdem sind Sie unabhängig. Das Kind kann überallhin mitgenommen werden, auch auf Reisen, ohne großen Aufwand.

Aufbewahrung von Muttermilch

Frieren Sie nur die reife Muttermilch ein, denn nur sie hat die erforderlichen Nährstoffe auch für größere Säuglinge. Vormilch und Übergangsmilch unterscheiden sich auch geschmacklich von der reifen Muttermilch und werden später nicht mehr gerne von den Kindern getrunken.

 

  • bei Raumtemperatur kann reife Muttermilch max. 1 bis 2 Stunden aufgehoben werden.
  • Gekühlt bei 4 Grad Celsius in herkömmlichen Kühlschränken (nicht im Gemüsefach oder in der Kühlschranktür abstellen) 24 bis 48 Stunden.
  • Tiefgekühlt im Dreisternekühlfach max. 2 Wochen, in der Tiefkühltruhe bei – 18 Grad Celsius gilt bei Milch für Frühgeborene max. 3 Monate und bei Milch für reife Kinder max. 6 Monate Haltbarkeit.

Die Muttermilch lässt sich am besten in extra dafür entwickelte Becher oder Flaschen aus Pyrex oder Polypropylen abfüllen. Die Gefäße werden mittlerweile von den meisten Herstellern von Babyzubehör angeboten. Sie können tiefgekühlte Muttermilch mit frischer, abgekühlter Milch auffüllen und diese wieder einfrieren.

Zum Auftauen und Erwärmen der Muttermilch setzen sie das Gefäß in ein 37 Grad Celsius warmes Wasserbad. Erwärmen Sie die Milch nie direkt im Kochtopf, da sie so gerinnt. Muttermilch die bei Raumtemperatur aufgetaut wurde sollte innerhalb von 4 Stunden aufgebraucht werden.

Ungeeignet ist das Auftauen und Erwärmen in der Mikrowelle, da die Milch dort an Nährstoffen verliert und sie ungleichmäßig erwärmt wird.

 

(Literaturnachweis Das Ravensburger Stillbuch Brigitte Benkert)


Anlegetechnik und Stillvorgang

Es gibt viele Möglichkeiten Ihr Kind richtig an die Brust zu legen. Hier möchten wir aber nur kurz darauf eingehen, da Sie dies besser mit Ihrer Hebamme besprechen und sich die verschiedenen Möglichkeiten erklären lassen.

Wichtig ist eine bequeme Position in der Sie selbst auch gut 30 bis 40 Minuten aushalten können.

Ob nun im Sitzen, auf der Seite- oder in der Rückenlage bleibt Ihnen überlassen. Ihr Kind sollte zentral vor der Brust liegen, also nie zu hoch oder zu tief, so dass es ohne den Kopf drehen zu müssen leicht Ihre Brust erreicht. Nun muss Ihr Kind den Mund weit öffnen bevor es an die Brust angelegt werden kann. Eine gute Kontrollmöglichkeit, ob es wirklich gut anliegt sehen Sie an den nach außen umgestülpten Lippen Ihres Kindes. Führen Sie immer das Kind an die Brust und nicht umgekehrt die Brust zum Kind. Unterstützen Sie diese Führung indem Sie Ihre Brust mit dem so genannten C- Handgriff umfassen und halten.

Das Freihalten der kindlichen Nase ist nicht erforderlich, denn die Nase der Neugeborenen ist extra zum Trinken an der Brust geschaffen. Sie hat einen weichen Knorpel, ist platt und hat größere Nasenöffnungen. Natürlich wird Ihr Kind Pausen während des Trinkens einlegen, wir trinken auch nicht einen Liter Wasser ohne Luft zu holen.

In den ersten Tagen ist es wichtig das Neugeborene immer bei Bedarf anzulegen, so bekommt es genug Vormilch, und die Milchmenge steigert sich schneller. Später reguliert Angebot und Nachfrage die Milchmenge. Erst nach einer Zeit von etwa 9 Wochen entwickelt Ihr Kind einen Rhythmus, so sind anfängliche Anlegezeiten von 2 bis 4 Stunden normal. Lassen Sie Ihr Kind tagsüber nicht länger als 4 Stunden schlafen. Für eine gute Milchbildung ist regelmäßiges Anlegen wichtig. Nachts darf auch mal länger geschlafen werden, wenn Kind und Brust das erlauben. Um eine ausreichende Milchmenge zu gewährleisten reicht es aus das Kind einmal in der Nacht an beiden Brüsten zu stillen. In den ersten Wochen wird das aber die Ausnahme sein.

Legen Sie Ihr Kind möglichst immer an beiden Brustseiten an, denn dies unterstützt auch die Steigerung der Milchmenge. An der ersten Brustseite sollte das Kind so lange saugen wie es mag (mind. 7 Minuten und max. 20 Minuten). Für die zweite Brustseite gilt das gleiche Prinzip, hier wird Ihr Kind nur noch das trinken was reinpasst. Ihr Kind wird in den ersten Tagen nicht unbedingt beide Brüste leeren, vielleicht ist es auch schon nach 10 Minuten müde. Das ist normal. Es meldet sich wieder, wenn es hungrig wird. Lassen Sie Ihr Kind nie an der Brust nuckeln, es soll direkt lernen, dass die Brust zum Trinken da ist, außerdem schont dies die Brustwarzen.

Ist Ihr Kind gesättigt lässt es womöglich die Brustwarze ganz alleine los, manche Kinder finden den schönsten Platz der Welt so gemütlich, dass sie die Brust nicht freiwillig loslassen. Sie lösen Ihr Kind von der Brust indem Sie Ihren kleinen Finger vorsichtig in den kindlichen Mundwinkel schieben.

 

Lassen Sie sich nie entmutigen, aller Anfang ist schwer. Manchmal braucht der Stillerfolg auch etwas Zeit.


Milchstau und Brustentzündungen

Hier gilt immer: bei heißen, gespannten und schmerzenden Brüsten, tastbaren Milchknoten in der Brust, schmerzhaftem Stillvorgang und Fieber setzen Sie sich sofort mit der betreuenden Hebamme in Verbindung. Ein Milchstau oder eine Brustentzündung sind nicht zu unterschätzen. Als Sofortmaßnahme ist die Brustentleerung durch das Kind oder einer Milchpumpe erforderlich. Danach muss die Brust 15 Minuten gekühlt werden. Dies erreicht man am besten mit einer Quarkwickel, oder nasskalten Umschlägen. Der nächste Schritt ist der Griff zum Telefon, um Ihre Hebamme zu informieren. Behandeln Sie sich bitte bei diesen Problemen nicht allein.


Brustpflege

Sie brauchen keine desinfizierenden Mittel zu benutzen. Es reicht durchaus die Brust und die Brustwarzen mit klarem Wasser zu reinigen. Während des Duschens sollten Sie für die Brust keine Seife gebrauchen und auch beim Haare waschen sollten Sie darauf achten, dass kein Shampooschaum über Ihre Brust laufen kann.

Vor dem Stillvorgang ist keine Reinigung notwendig, es sei denn Rückstände von Ölen oder Salben müssen beseitigt werden. Wann und ob diese überhaupt notwendig sind besprechen Sie mit Ihrer Hebamme. Nach dem Stillen reicht es etwas Muttermilch auszudrücken, diese auf der Brustwarze zu verteilen und, ganz wichtig, trocknen zu lassen. Muttermilch pflegt die Warzen nicht nur, sie hat auch eine leicht desinfizierende Wirkung.

Stilleinlagen gibt es in verschiedenen Variationen. Einmalstilleinlagen, waschbare Stilleinlagen aus Baumwolle, Wolle, Seide oder einer Kombination aus diesen Materialien. Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme beraten.

Mittlerweile gibt es sehr schöne Still-BH´s und Stilltops auf dem Markt, mit und ohne Spitze, in schwarz und weiß, edel oder sportlich. Geschmäcker sind ja unterschiedlich, achten Sie beim Kauf darauf, dass sie funktionell sind und die Größe sollte 1 bis 2 Nummern größer sein als Ihre übliche Körbchengröße.


Kindliche Entwicklung

„Wird mein Kind auch satt?“ eine der am häufigsten gestellten Fragen. An der Gewichtszunahme sieht man dies natürlich sehr deutlich. In den ersten Wochen wird diese Kontrolle Ihre Hebamme übernehmen, es ist also nicht zwingend notwendig eine Waage zuhause zu haben. Es gibt eine Faustregel: Ein Kind mit einem Gewicht von über 2500 Gramm trinkt ca. 150 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Regel gilt in den ersten 6 Monaten und bis zu einer Muttermilchmenge von 1000 ml pro Tag. Beispiel: Ihr Kind wiegt 3000 Gramm. 150 ml mal 3 sind 450 ml. Ihr Kind trinkt pro Tag ca. 450 ml Milch.

Die Gewichtszunahme liegt in den ersten 4 Monaten bei 100 bis 150 Gramm in der Woche. Es zeigt sich oft, dass vom 4. Monat bis zum 6. Monat etwas weniger zugenommen wird, ca. 100 Gramm in der Woche. Wichtig hierbei ist, dass Ihr Kind überhaupt immer weiter zunimmt und sein Gewicht nicht stagniert.

6 nasse Windeln pro Tag sind ebenfalls ein deutliches Zeichen für eine ausreichende Sättigung.

Ihr Kind wird auch zufrieden und ausgeglichen sein, wer ständig Hunger hat wird auf die Dauer recht ungenießbar. Sie werden nach kurzer Zeit das Wachstum schon an den ersten Strampelanzügen feststellen.

Oft sehen Menschen die Ihr Kind nicht so häufig zu Gesicht bekommen eher die kindliche Gewichtszunahme.

Zudem kommen in gewissen Abständen die kindlichen Wachstumsschübe. Am 10. Tag nach der Geburt findet schon der erste statt, weitere folgen in der 6. und 12. Woche. Ihr Kind wird häufiger an der Brust trinken wollen, denn nun braucht es wieder mehr. Der erhöhte Bedarf an Milch wird Ihre Brust innerhalb von 48 Stunden anbieten können. In dieser Zeit gönnen Sie sich viel Ruhe und unterstützen die Milchbildung mit Trinken von Milchbildungstee. Füttern Sie innerhalb der Wachstumsschübe nicht zu, da die erforderliche Milchmenge sonst nicht gebildet werden kann. Nach 2 bis 3 Tagen ist alles überstanden und Ihr Kind wird wieder normal trinken.


Abstillen

Dies ist ein sehr sensibles und umfassendes Thema. Sie werden hier keine Formel zum Abstillen finden. Es gibt verschiedene Gründe warum abgestillt wird und natürlich auch viele verschiedene Wege dies zu erreichen. Es gibt Möglichkeiten natürlich, homöopathisch und medikamentös abzustillen. Diese Möglichkeiten diskutieren Sie bitte mit Ihrer betreuenden Hebamme, denn sie wird genau wissen was für Sie das Richtige ist.


Zum Schluss

Sicher unterstützen und propagieren wir Hebammen das Stillen. Warum auch nicht, es ist schlicht und einfach das Natürlichste auf der Welt.

Aber jede Frau muss selbst entscheiden, ob sie stillen möchte oder nicht. An dieser Stelle möchten wir betonen, dass nicht stillende Frauen, auf keinen Fall schlechtere Mütter sind.

Wichtig ist letztlich nur eins, sein Kind gut zu versorgen und mit Liebe aufzuziehen.